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Newsübersicht

Virtual Reality zum Anfassen: Wie Pflegeschulen in unserer Pilotphase vom mobilen VR-Labor profitieren

Mit dem Start unserer Pilotphase im Rahmen des Projekts VReduMED gehen wir einen entscheidenden Schritt in Richtung zukunftsfähiger Pflegebildung: Unser mobiles VR-Labor ist auf Tour und bringt immersive Lerntechnologien direkt in die Klassenzimmer der Pflegeschulen. Ziel ist es, innovative Technologien nicht nur zu präsentieren, sondern nachhaltig in den Ausbildungsalltag zu integrieren – praxisnah, kostenlos und partizipativ.

VR hautnah – Ausleihe, Schulung und Testphase

Im Zentrum der Pilotphase steht die Erprobung unseres VR-Equipments durch Pflegeschulen, die Mitglieder des Care Education Forums sind. Über einen Zeitraum von etwa sechs Wochen erhalten sie kostenfrei Zugang zu moderner VR-Hardware und sorgfältig ausgewählter Bildungssoftware. Voraussetzung ist entweder die Teilnahme an unserem eigens entwickelten „Train-the-Trainer“-Workshop oder eine individuelle Einführung durch unser Projektteam am Tag der Ausleihe.

„Dieses Angebot umfasst nicht nur Technik und Software, sondern auch die kontinuierliche Begleitung der Lehrenden: Wir stehen während der gesamten Testzeit als Ansprechpartner bereit und unterstützen bei Fragen zur Anwendung, didaktischen Integration oder auch technischen Herausforderungen. Diese niedrigschwellige Herangehensweise hat sich bewährt – das Interesse übersteigt mittlerweile unsere Kapazitäten. Ein deutliches Signal dafür, wie hoch der Bedarf nach digitaler Innovation in der Pflegebildung ist.“ M.A. Anselm Stadler, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt

Forschung trifft Praxis: Wie VR in der Pflegeausbildung ankommt

„Die Pilotphase ist nicht nur ein Angebot zur Ausleihe, sondern integraler Bestandteil unserer wissenschaftlichen Begleitforschung. In den beteiligten Bildungseinrichtungen beobachten und analysieren wir u. a. das Nutzungsverhalten der verschiedenen Anwendungen. Welche VR-Programme werden besonders häufig genutzt? Welche finden weniger Anklang? Wie reagieren Lehrende und Auszubildende auf unterschiedliche Anwendungstypen – etwa frei explorierbare VR-Erfahrungen versus klar strukturierte, angeleitete Lernszenarien?“ Prof. Dr. Christa Mohr, Pflegeprofessorin an der OTH Regensburg

Zum Abschluss der Ausleihphase führen wir mit den beteiligten Pflegepädagog:innen leitfadengestützte Interviews durch. Diese Gespräche liefern uns wertvolle qualitative Daten darüber, wie VR-Anwendungen didaktisch eingebettet werden, welche Lernziele erreicht werden und welche Unterstützungsbedarfe bestehen – sowohl aufseiten der Lehrenden als auch der Lernenden.

Herausforderungen: Curriculare Passung und technikaffine Ansprechpersonen

Ein zentrales Thema bei der Auswahl geeigneter VR-Anwendungen ist die curriculare Passung. Viele auf dem Markt verfügbaren Apps wurden für andere Gesundheitssysteme oder Bildungskontexte entwickelt und lassen sich nicht ohne Weiteres in deutsche Ausbildungscurricula übertragen. Hinzu kommen finanzielle Hürden: Viele kleine Pflegeschulen könnten sich hochwertige Anwendungen nicht leisten – hier bietet unser Projekt durch die kostenlose Bereitstellung einen echten Mehrwert.

Die Erfahrungen zeigen außerdem: Der Erfolg der Implementierung steht und fällt mit engagierten Lehrkräften, die technikaffin sind und als Multiplikator:innen innerhalb der Schule wirken. Diese Schlüsselpersonen benötigen jedoch auch externe Unterstützung, um langfristig erfolgreich arbeiten zu können – eine Rolle, die wir als Projektteam aktiv übernehmen.

Ein starkes Signal für die Pflegebildung der Zukunft

Seit April 2025 haben Bildungseinrichtungen im Gesundheitswesen die Möglichkeit, ausgewählte VR-Anwendungen im eigenen Unterricht zu erproben – und das Beste daran: Wir stellen sowohl die Hardware als auch die Software kostenfrei zur Verfügung. Auf Wunsch begleiten wir die teilnehmenden Einrichtungen eng und individuell.

Erste Rückmeldungen zeigen bereits: Unser Angebot stößt auf großes Interesse, die Nachfrage wächst kontinuierlich – und der pädagogische Mehrwert ist deutlich spürbar. Besonders das Zusammenspiel aus technischer Ausstattung, didaktischer Schulung und wissenschaftlicher Begleitung eröffnet einen einzigartigen Zugang zur digitalen Transformation in der Pflegebildung.

Unser Ziel ist dabei klar: Wir möchten nicht nur Technologien bereitstellen, sondern gemeinsam mit den Bildungseinrichtungen herausfinden, wie immersive Medien sinnvoll in die Ausbildung integriert werden können. Insgesamt werden sechs unterschiedliche Formate von Pilot Aktionen im Rahmen unseres Projektes umgesetzt. Die Erkenntnisse aus der Pilotphase bilden einen zentralen Grundstein für die Weiterentwicklung digitaler Bildungsangebote in der Pflege – praxisnah, evidenzbasiert und orientiert an den Bedürfnissen von Lehrenden und Lernenden.