Den dbs-Förderpreis erhält sie für ihre im Jahr 2022 abgeschlossene Bachelorarbeit zum Thema „Auswirkungen von Advertising auf die Wahrnehmung naiver Hörerinnen und Hörer bezüglich polternder Sprecherinnen und Sprecher – eine Fragebogenerhebung“.
In ihrer Arbeit hat sie die Wahrnehmung von Laien gegenüber einer Erwachsenen mit Poltersymptomatik untersucht. Poltern ist eine Störung des Redeflusses, bei der die Betroffenen sehr schnell und unregelmäßig sprechen, so dass sie für Zuhörende schwer verständlich sind. Gesprächspartner reagieren oft negativ auf Menschen, die poltern. Mittels eines Online-Fragebogens hat Linda Fischer überprüft, ob ein sogenanntes Advertising, also eine Information über die Redeflussstörung durch die betroffene Person, die vor dem Hören des Sprechbeispiels erfolgt, einen Einfluss auf die Wahrnehmung des Höreindrucks hat.
Die Versuchspersonen wurden hierzu willkürlich in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe erhielt vor dem Hören des Sprechbeispiels einer polternden Erwachsenen ein informatives Advertising, die andere Gruppe nicht. 40 Personen nahmen an der Studie teil. Es zeigten sich signifikante Gruppenunterschiede bei verschiedenen Aspekten der Einschätzung der kognitiven und sprecherischen Fähigkeiten sowie der Persönlichkeitsmerkmale. Das Advertising hatte einen teilweise positiven Einfluss auf die Wahrnehmung der Zuhörenden. Für die logopädische Therapie bedeutet dies, dass Betroffene dazu angeleitet werden sollten, zu Beginn einer Gesprächssituation mit ihnen noch unbekannten Personen kurz über die vorliegende Redeflussstörung zu informieren.
„Ich freue mich sehr, dass diese spannende Bachelorarbeit über den dbs-Förderpreis gewürdigt wird“, so Dr. Norina Lauer, Professorin und Leiterin des Studiengangs Logopädie an der OTH Regensburg.
