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Innovation

OTH Regensburg zeigt XR-Innovationen für die Pflegepraxis

Wundversorgung digital gedacht: Der technische Fortschritt ist aus der Gesundheitsversorgung nicht mehr wegzudenken.

Im März 2025 fand an der OTH Regensburg die Veranstaltung "Wundbehandlung auf der Überholspur: Digitale Wundversorgung, virtuelle Behandlung und Schulung für bessere Heilungserfolge" statt.

Organisiert wurde das Event von Prof. Dr. Christa Mohr, Leiterin des Studiengangs Pflege und des Labors Pflegeforschung an der OTH Regensburg, in Kooperation mit dem Verein der Freunde und Förderer der Pflege am Universitätsklinikum Regensburg e.V. sowie der Klinik und Poliklinik für Chirurgie. Prof. Dr. Christa Mohr und Thomas Bonkowski von der Uniklinik Regensburg stellten dafür ein innovatives und praxisnahes Programm zusammen.

„Der Einsatz von XR im Wundmanagement eröffnet nicht nur neue Perspektiven für die Praxis, sondern auch für die Lehre – und ist ein Schlüssel für die Pflegeausbildung der Zukunft", betonte Prof. Dr. Christa Mohr.

 

Virtual und Augmented Reality im Fokus

Im Fokus stand die Frage: Wie können moderne Technologien wie Virtual und Augmented Reality (XR) genutzt werden, um Wunddokumentation, Behandlung, Beurteilung und Schulung zu verbessern? In interaktiven Vorträgen und an Praxisstationen wurden zukunftsweisende Ansätze vorgestellt, darunter der Einsatz von AR-Brillen zur Visualisierung von Wundheilungsverläufen sowie virtuelle Visiten zur standardisierten Beurteilung chronischer Wunden.

Prof. Dr. Mohr, die österreichische Projektpartnerin Astrid Leeb und der deutsche Industriepartner, vertreten durch Nils Memminger (Strategische Partnerschaft Sensorik), präsentierten das EU-Projekt VReduMED.

Am Ausstellerstand des Labors Pflegeforschung konnten sich die Teilnehmenden unter anderem über VR-gestützte Anwendungen zur kardiopulmonalen Reanimation (CPR) sowie virtuelle Module für anatomisches Lernen und kommunikative Schulung informieren – alle mit direktem Bezug zur praktischen Pflegeausbildung. Besonders eindrucksvoll war die Demonstration, wie XR-Technologien Pflegekräften helfen können, gefährdete Wundverläufe frühzeitig zu erkennen und Therapieentscheidungen zu unterstützen.

 

VR- und AR-Brillen in der Ausbildung und Pflege

„Bei der Beschaffung von VR- oder AR-Brillen ist es entscheidend, den konkreten Einsatzzweck vorab zu klären. In unserem Projekt setzen wir im Bildungsbereich auf kostengünstigere Modelle – für den Einsatz in der Patientenversorgung gelten jedoch ganz andere Maßstäbe, insbesondere hinsichtlich Datenschutz und technischer Standards. Gerade im Wundmanagement zeigt sich, welches Potenzial in XR-Technologien steckt – und wir stehen erst am Anfang", erklärte Anselm Stadler, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt VReduMED.

Auch das Thema Schulung spielte eine zentrale Rolle: Wie lassen sich VR und AR in die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Pflegefachpersonen integrieren? In den Diskussionen ging es unter anderem darum, wie sich Wundklassifikationen einheitlich vermitteln oder komplexe Pflegehandlungen unter realitätsnahen Bedingungen trainieren lassen. Die vorgestellten XR-Szenarien bieten hier neue Chancen – insbesondere dort, wo reale Trainingssituationen begrenzt oder mit Risiken verbunden sind.

 

Praxisnahe, digitale und internationale Zusammenarbeit

„Der Einsatz von VR bietet viele Vorteile für die Lehre. Dennoch müssen didaktische, technische, rechtliche und ethische Herausforderungen berücksichtigt und im Vorfeld bearbeitet werden", betonte Prof. Mohr.

Mit dieser Veranstaltung unterstreicht die OTH Regensburg erneut, wie praxisnahe Forschung, digitale Bildung und internationale Zusammenarbeit ineinandergreifen, um die Pflege innovativ weiterzuentwickeln.

Bereits im vergangenen Jahr machte das Wundmobil vor den Seminarräumen der OTH Regensburg Halt. Ein Patient wurde dort behandelt, die Wundversorgung live in den Hörsaal übertragen und interdisziplinär diskutiert. Mehr dazu erfahren Sie hier: Wundbehandlung auf der Überholspur

Wie können moderne Technologien wie Virtual und Augmented Reality (XR) genutzt werden, um Wunddokumentation, Behandlung, Beurteilung und Schulung zu verbessern? Foto: Strategische Partnerschaft Sensorik e.V./Anja Sloet
V.l.: Anselm Stadler, Astrid Leeb, Prof. Dr. Christa Mohr, Anja Sloet und Nils Memminger. Foto: Strategische Partnerschaft Sensorik e.V./Anja Sloet
Impressionen der Veranstaltung. Foto: Strategische Partnerschaft Sensorik e.V./Anja Sloet
Impressionen der Veranstaltung. Foto: Strategische Partnerschaft Sensorik e.V./Anja Sloet