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Internationale Facetten der Sozialarbeit

Studierende der Sozialen Arbeit hatten dank des Gastwissenschaftlerinnenprogramms der OTH Regensburg die Chance, in Form zweier Block-Lehrveranstaltungen von „internationalisation at home“ zu profitieren. 

Den Anfang machte die Universitätslektorin für Sozialarbeit, PhD Kandidatin und „international coordinator“ des Department of Psychology and Social Work an der Mid Sweden University in Östersund, Schweden, Dipl.-Päd. (Univ.) Angelika Kaffrell-Lindahl. Sie besuchte die Fakultät Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften zwölf Tage lang, nahm an Lehrveranstaltungen von Kolleginnen und Kollegen mit Einzelbeiträgen teil und führte persönliche Gespräche über Ideen zur Fortsetzung und Intensivierung der Kooperation. In ihrer Lehrveranstaltung „Vom Menschen verursachter Klimawandel und soziale Gerechtigkeit“ adressierte sie auch viele Aspekte sozialer Ungleichheit des globalen Südens. Die Studierenden schätzten neben der Aktualität der Lehrveranstaltung insbesondere auch den Fokus auf die soziale Dimension von Nachhaltigkeit und das didaktische Arrangement. „Die Auswirkungen einer sog. imperialen Lebensweise betrifft uns alle, hängt mit persönlichen Verhaltensweisen zusammen und ist umrahmt von neo-kolonialen Strukturen“, betonte Angelika Kaffrell-Lindahl. 

Zoom-Meetings mit Studierenden aus Botswana

Anders als geplant, konnte Associate professor PhD. Tirelo Modie Moroka vom Department of Social Work der University of Botswana in Gaborone, Botswana, nicht an die OTH Regensburg reisen. Stattdessen hielt sie ihre Lehrveranstaltung “Selected Issues in Social Work Practices (with reference to Botswana)” als Online-Blockseminar via Zoom ab. Die Studierenden hatten die Möglichkeit, bei der Vielzahl möglicher Themen wie z.B. substance abuse and mental health, violence exposure, childhood adversity, HIV/AIDS, poverty and socioeconomic effects on women, children, family well-being, cross-border migrants, clinical social work) Prioritäten zu setzen. Die fokussierten Inhalte wurden von Assis. Prof. Modie Moroka vertieft behandelt und in ihrer Relevanz für die Soziale Arbeit in Europa und Afrika verglichen. Die Expertin in Community and Behavioural Health Sciences motivierte die Teilnehmenden, jeweils selbst ein Statement vorzubereiten und es in die Diskussion einzubringen. Dieses Format und die von Modie Moroka eingeladenen Studierenden des Sozialarbeitsstudiengangs an der University of Botswana sowie die Anwesenheit der kosovarischen Erasmus+-Austauschstudierenden der Fakultät ließen keine „Zoom-Müdigkeit“ aufkommen. Ungewohnt dagegen war für die Studierenden der OTH Regensburg die Situation, dass für eine Nacht kein Strom verfügbar war und die Lehrveranstaltung verschoben werden musste.

Zusätzliche Lehreinheit zu HIV in der Schwangerschaft

Aufgrund des intensiven Interesses der OTH-Studierendengruppe an Female Genital Mutilation (FGM) lud die Gastwissenschaftlerin ihre Kollegin, Prof. Dr. Mabel Magowe, Deputy Dean der Faculty of Health Sciences, Senior Lecturer and Coordinator for HIV/AIDS und selbst Hebamme zu einer zusätzlichen Lehreinheit „HIV in Women and Prevention of Mother-to-Child Transmission – The Case of Botswana“ insbesondere für die Studentinnen der Hebammenkunde der OTH Regensburg ein. Der Referentin gelang es, so Studiengangleiterin Prof. Dr. Barbara Fillenberg, die Studierenden mit ihren Ausführungen zu intensiven Nachfragen und einer langen Nachbesprechung zu motivieren.
Die Initiatorinnen der Gastkurse, Prof. Dr. Ina Schildbach und Prof. Dr. Irmgard Schroll-Decker, erhielten von den Studierenden sehr viel positives Feedback über die spannenden und Horizont erweiternden Inhalte der beiden Blockveranstaltungen, wie eine Studentin dies treffend formulierte: „Es war eine wertvolle Erfahrung direkte Informationen aus einem afrikanischen Land zu bekommen, da mein Wissen grundsätzlich sowie auf die Soziale Arbeit bezogen mehr westlich geprägt ist und kaum Wissen über den globalen Süden und die einzelnen afrikanischen Länder besteht. Der Austausch mit den Studierenden aus Botswana war sehr interessant und von diesem hätte ich mir noch mehr gewünscht.“