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Netzwerk zum Aufbau eines interdisziplinären, fakultätsübergreifenden Gender-Technikfolgenabschätzungsschwerpunkts an der OTH Regensburg

Gendersensible TA@OTH

 

Ziele
Wir möchten eine koordinierte und dennoch flexible Struktur etablieren, die zum Mitmachen einlädt und neue Forschungszusammenarbeit ermöglicht. Gender-Themen und Gender-Perspektiven in der Forschung und in der Projektarbeit sollen bei uns nicht nur eine Fußnote bleiben. Diversität stellt den Hauptgegenstand und das Desiderat für die geplanten professionellen Kooperationen dar, die wir für alle Beteiligten in forschungsstrategischer Hinsicht als lohnenswert erachten.

Die Ziele von Gendersensible TA@OTH sind insbesondere:

  1. Bündeln der vorhandenen Kompetenzen an der OTH Regensburg im Sinne eines Netzwerks
  2. Erweiterung des Netzwerks über die OTH Regensburg hinaus
  3. Regelmäßige (virtuelle) Treffen des Netzwerks und Bildung von Arbeitsgruppen
  4. Sichtbarwerden und Etablieren des Netzwerks (in 2022: Planung eines Präsenz-Workshops)
  5. Unterstützung von Forschungsarbeiten: OTH‐Forschende (Prä‐ und Postdocs) sollen selbstverwaltet auf finanzielle Ressourcen zugreifen können, die sie für Gendersensible TA-bezogene Vorhaben benötigen

 

Ausgangslage
Bereits vor knapp zwanzig Jahren hat die einschlägige Zeitschrift für Technikfolgenabschätzung in Theorie und Praxis (TATuP) die Bedeutung gendersensibler Strategien der Technikfolgenabschätzung (TA) erkannt: Wissenschaftlich‐technologische Fortschritte müssen im Lichte wachsender gesellschaftlicher Pluralität und im Bewusstsein unterschiedlich strukturierter Betroffenheiten bewertet werden – es genüge nicht mehr, von allgemeiner Akzeptabilität von Technologien auszugehen (Krings 2002). Verfahren und Instrumente einer gendersensiblen TA rechnen entsprechend damit, dass Technologiegestaltung und ‐bewertung durch unterschiedliche Macht‐ und Wissensverteilungen geprägt sind. Es ist inzwischen außerdem Konsens, dass Technologieentwicklungen und ‐anwendungen dazu beitragen, Gender als soziotechnische, kulturelle und politische Kategorie aufzufassen (Ernst/Horwath 2014). Fragen nach der Logik der Geschlechterordnung, der Gerechtigkeit des Ressourcenzugangs sowie der Mitbestimmung können sich demzufolge in TAs spiegeln und Einsichten in Formen inklusiver Technologiegestaltung (value bzw. gender sensitive design, partizipative Technologiegestaltung etc.) erlauben. Gendersensible TA kommt dabei allerdings weder ohne empirische Sozialforschung aus, die systematisch fundiertes Wissen über geschlechterspezifische Fragen von Gesellschafts‐ und Technikgestaltung generieren kann (Schnell/Hill/Esser 2018), noch kann sie auf Expertise (technik‐)ethischer Evaluationen auf einer Mikro‐, Meso‐ und Makroebene von Gesellschaft verzichten.

Obwohl der Bedarf also groß ist, hat diese mehrdimensionale, empirisch und ethisch informierte und von vielen Stakeholder*innen explizit eingeforderte gendersensible TA bisher noch keine Forschungsheimat gefunden. Dem soll mit dem Aufbau des Netzwerks „Gendersensible TA@OTH“ entgegengetreten werden. Genderfragen wurden und werden am Institut für Sozialforschung und Technikfolgenabschätzung (IST) (Leitung: Prof. Dr. Sonja Haug und Prof. Dr. Karsten Weber) bereits u.a. durch die Initiatorinnen in verschiedenen Projekten nachgegangen, siehe u.a. NeWiRe, SMART, BMBF-geförderte Klausurwoche zu Genderfragen in der Reproduktionsmedizin in 2022.

(Quellen: Krings, B.‐J. (2002): Genderforschung und Technikentwicklung. Technikfolgenabschätzung – Theorie und Praxis Nr. 2, 11. Jg., Juli 2002, S. 5‐8. Ernst, W./Horwath, I. (2014): Introduction. In: dies. (Hg.) Gender in Science and Technology. Interdisciplinary Approaches. Bielefeld: Transcript, S. 7‐15. Schnell, R./Hill, P. B./E. Esser (2018): Methoden der empirischen Sozialforschung. 11. Aufl. Berlin/Boston: de Gruyter Oldenbourg.)

 

Netzwerkmitglieder

Anna Scharf (OTH Regensburg), Dr. Debora Frommeld (OTH Regensburg), Helene Gerhards (OTH Regensburg, Universität Duisburg-Essen), Uta Bittner (HHU Düsseldorf), Veronika Rösch (OTH Regensburg)

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Initiatorinnen