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Projekt APE

Alter Pandemie Einsamkeit

Monika Friedl (M.A.), Prof. Dr. Annette Meussling-Sentpali

 

Hintergrund

Durch die pandemiebedingte soziale Isolation wurde das Leben älterer Menschen stark beeinträchtigt. Im Blick sind strukturschwache Regionen entlang der Grenze zu Tschechien, die eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung aufweisen und als Hotspot vom Lockdown besonders betroffen waren.

 

Fragestellungen

Die Studie APE untersucht das Einsamkeitsempfinden von Menschen im Rentenalter (60+) während der zweiten und dritten Pandemie-Welle, die Auswirkungen der Kontaktbeschränkungen auf ihr Wohlbefinden und ihre Präventionsstrategien in Bezug auf Einsamkeitsreduzierung.

 

Methode

Anhand einer qualitativen Interviewbefragung wurden insgesamt 17 Probandinnen und Probanden (n=17) in Bayern und Sachsen wie Rentnerinnen und Rentner (60+) im Privathaushalt lebend (64 - 92 Jahren), Experten aus Pflege, medizinischem Bereich und Beratung sowie Angehörige von Mai bis September 2021 zu deren Einsamkeitsgefühlen, Herausforderungen im Alltag, Bewältigungsstrategien, Hilfsbedarfen und Empfehlungen befragt. Die Befragung erfolgte überwiegend in Impfzentren und zum Teil im häuslichen Umfeld, an öffentlichen Orten oder am Arbeitsplatz.

Die Auswertung der Ergebnisse wurde mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse mit der Datensoftware MAXQDA durchgeführt.

 

Ziel

Ermittlung des Einsamkeitsempfindens und möglicher Präventionsstrategien

 

Ergebnisse und Diskussion

Die älteren Menschen wurden oftmals nicht gut genug unterstützt, um Einsamkeit zu vermeiden oder zu reduzieren. Vor allem vom Alleinsein betroffene Personen waren in der Pandemie einer tiefen Einsamkeit ausgesetzt, was sich durch die Wechselwirkungen von hohem Lebensalter, Multimorbidität und multilokal lebenden Familien verstärkte. Dadurch wurde die Lebensqualität beeinträchtigt und es entstanden Gesundheitsrisiken.

Zugleich zeigte sich bei den älteren Menschen eine auffallende Widerstandskraft, wobei sich die Lebensrealität im ländlichen Raum als bedeutender Resilienzfaktor erwies. Weitere Ressourcen zeigten sich im Zusammenleben mit Anderen, in der Beziehungspflege im sozialen Netzwerk, durch Beschäftigung, grüne Umgebung, Optimismus und der Nutzung von Kommunikationstechnik.

Zur Reduzierung von Einsamkeit wird eine nachhaltige Sozialraumentwicklung unter demokratischer Mitwirkung aller Beteiligten aus der Gesellschaft empfohlen.

 

Projektlaufzeit

April 2021 bis Januar 2023
 

Bildnachweis: © Rido – stock.adobe.com, Bild-ID 391284333