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Projekt REIKOLA

Reduzierung von Einsamkeit durch digitale Kommunikation in der Langzeitpflege

Hintergrund

Das Phänomen Einsamkeit im Alter hat seit der Corona-Pandemie eine neue Sichtbarkeit erlangt. Besonders häufig sind Menschen von Einsamkeit betroffen, die in Langzeitpflegeeinrichtungen leben. Digitale Kommunikationsmittel können als Zusatzangebot dazu beitragen, Einsamkeit zu reduzieren und die Lebensqualität hochbetagter Menschen in Pflegeeinrichtungen zu verbessern, indem trotz physischer Distanz der visuelle und verbale Austausch im Familien- und Freundeskreis möglich ist. In der REIKOLA-Studie wurde als digitales Kommunikationsmittel der Komp ausgewählt, da die einfache Bedienbarkeit ein Alleinstellungsmerkmal darstellt. Entwickelt wurde der Ein-Knopf-Computer Komp für ältere Erwachsene mit geringeren digitalen Kenntnissen.

Fragestellung

Mit dem Projekt REIKOLA soll untersucht werden, ob digitale Kommunikation via Komp in Pflegeeinrichtungen alltagstauglich ist und inwiefern dadurch die soziale Verbundenheit im Familien- und Freundeskreis gestärkt werden kann. Zudem soll eruiert werden, ob das Einsamkeitsempfinden der Personen reduziert und die Lebensqualität erhöht als auch das Pflegepersonal in der täglichen Arbeit entlastet werden kann.

Methode

Anhand eines Mixed-Methods-Ansatz wurden in fünf Langzeitpflegeeinrichtungen des Bayerischen Roten Kreuz (BRK) Regensburg, Kreisverband Regensburg, in einer 6-monatigen Testphase bis zu 33 Komp-Geräte getestet. Die Geräte wurden von der Fa. Komp zur Verfügung gestellt. Im Rahmen der Datenerhebung wurden Angehörige, das Personal sowie Bewohnerinnen und Bewohner zu Erwartungen und Nutzung des Komps interviewt und es wurde eine teilnehmende Beobachtung durchgeführt.

Ziel

Steigerung des Wohlbefindens von Pflegebedürftigen und Entlastung des Pflegepersonals.

Erste (vorläufige) Ergebnisse bestätigen, dass die digitale Teilhabe wesentlich zur Reduzierung von Einsamkeit beiträgt. Digitale Kommunikationsformen erweisen sich insbesondere dann als bedeutsam für die Förderung sowohl der Häufigkeit als auch der Qualität primärer sozialer Beziehungen, wenn zwischen den Bezugspersonen eine erhebliche geografische Distanz besteht. Zudem zeigt sich, dass auch Menschen mit Demenz vom Komp profitieren. Bemängelt wurden die instabile Internetverbindung, fehlendes WLAN in den Einrichtungen, die Kosten sowie fehlende Antwortmöglichkeiten auf dem Komp.

 

Laufzeit: 11/2023 bis 10/2025             
 

Erklärvideo Projekt REIKOLA

REIKOLA Symposium: Alter(n), Einsamkeit und digitale Teilhabe
 

Projektpartner:

Bayerisches Rotes Kreuz, Kreisverband Regensburg | Firma Komp | beauftragt durch: Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention